Mein erstes Weihnachtsgeschenk ist diese Woche im Büro angekommen und ich habe mich riesig gefreut. Warum hat mich diese kleine Geste so berührt? Weil mein Geschäftspartner an mich gedacht hat, ja natürlich, aber das alleine ist es nicht.
Manche Leute meinen, es reiche, eine E-Mail mit blinkenden Weihnachtskugeln, einem Liedchen oder einem bunten Bild zu schicken. Das kommt bei mir gar nicht an. Ich werde dermaßen zugeballert mit E-Mails, dass ich nicht auch noch Weihnachtgrüße per E-Mail brauche. Und schon gar nicht irgendetwas schnell Zusammengeschmissenes, mit dem jemand glaubt, Aufmerksamkeit zu erregen. Nein danke. Dann lieber gar nichts.
Bitte keine Weihnachtsgrüße per E-Mail Share on XBitte keine E-Mail
Was daran falsch ist und warum die E-Mail mit Weihnachtsgrüßen für mich zu den drei gröbsten Fehlern gehört, die man im Geschäftsverkehr machen kann, habe ich vor einem Jahr schon im Blogbeitrag „Drei Tipps für Ihre geschäftliche Weihnachtspost“ erzählt. E-Mail, langweilige Standardsprüche und gedruckte Unterschriften zeigen, dass der Gruß nur geschickt wurde, weil der Absender in der Weihnachtszeit mal wieder auf sich aufmerksam machen wollte.
Es geht dem Absender um sich selbst, nicht um den Empfänger. Das merkt der Empfänger und nimmt es ihm im schlimmsten Fall sogar übel.
Ein Weihnachtsgruß ist ein Zeichen der Wertschätzung - oder eben nicht Share on XWenn aber jemand ein liebevoll gestaltetes oder persönlich ausgesuchtes Geschenk schickt oder einen sorgfältig gestalteten Gruß per Post, dem ich ansehe, dass es ihm wichtig ist oder in dem seine besondere Note zum Ausdruck kommt, dann freue ich mich über dieses Zeichen der Wertschätzung. Und die Werthaftigkeit hat nichts mit dem materiellen Wert zu tun, sondern einfach nur mit der Qualität von Idee und Ausführung.
Zwei Beispiele fallen mir spontan ein:
Beispiel 1: Mini-Leatherman mit Logo
Besagter Geschäftspartner, dessen Päckchen am Donnerstag ankam, lässt sich jedes Jahr etwas Besonderes einfallen. Dieses Mal habe ich einen zierlichen Leatherman mit aufgedrucktem Logo bekommen. „Leatherman“ heißen diese kleinen Alleskönner, die einem unterwegs jedes Werkzeug ersetzen: Sie können schneiden, schnitzen, öffnen, sägen, puhlen und schnippsen. Also so etwas wie ein Schweizer Messer, nur mit mehr Funktionen.
Leathermen gibt es von vielen Herstellern, aber ich rate ab von Billigkram: Wenn der Allrounder die erste Kraftprobe nicht besteht und zerbricht, hat das Geschenk ausgedient und landet im Mülleimer. Ein echter großer Leatherman, der unter 100 Euro kostet, taugt nichts. Mit einem guten können Sie aber auch einen Ast von 3 Zentimetern Durchmesser zersägen!
Mit einem Leatherman können Sie dicke Bretter bohren 😉 Share on XWas mein Mini-Leatherman kann, wird er noch beweisen müssen, aber die ersten Tests sprechen für ihn. Auf jeden Fall ist das ein außergewöhnliches und ausdrucksstarkes Geschenk. Warum?
1. Es ist ungewöhnlich (oder wie viele Leathermen haben Sie schon bekommen?)
2. Es ist hochwertig, schwer und schön verpackt
3. Das aufgedruckte Logo erinnert mich immer an den Schenkenden
4. Es kam in einer schönen Dose, die ich weiterverwenden kann
5. Es ist individuell. (Einer meiner Lieblingspsrüche ist ja: „Eine Frau sollte immer ein Schweizer Messer in der Tasche haben“ 😉 )
Last but not least: In der Anlage fand sich eine an mich adressierte, persönlich von allen meinen Kontakten im Unternehmen unterschriebene Karte. Da geht mir das Herz auf!
Unterschrift und Briefmarke heben den Wert Ihrer Weihnachtspost Share on XKurz: Ein schönes, hochwertiges, individuelles Geschenk, das zu diesem besonderen Unternehmen DIE ERSTE GEIGE passt.
Beispiel 2: Einfach nur eine Weihnachtskarte?
Mein zweites Beispiel klingt ganz einfach, hat es aber in sich: Seit einigen Jahren bekomme ich von der Grafik-Designerin Uschi Ronnenberg aus Aachen eine hübsche Weihnachtskarte. Wir sind beruflich befreundet, haben gemeinsame Interessen und empfehlen uns gegenseitig, obwohl wir noch nie ein gemeinsames Projekt hatten. Es ist bisher eine sympathische Geschäftspartnerschaft, ohne Verpflichtung und mit gegenseitiger Wertschätzung.
Originell gestaltete oder getextete Grüße kommen ans Pinbrett Share on XJedes Jahr freue ich mich besonders auf die immer wieder überraschend und originell gestaltete Weihnachtskarte von Uschi Ronnenberg. Liebe Uschi, ich hoffe, es gibt auch dieses Jahr wieder eine Karte 🙂
Was lernt uns das?*
*Ich weiß, es muss heißen „Was lehrt uns das?“ Manchmal benutze ich absichtlich falsche Formulierungen, um zu testen, ob Sie noch aufmerksam sind 😉
Mein Fazit: Schicken Sie Weihnachtsgrüße, wenn es Ihnen am Herzen liegt und Sie etwas sagen möchten. Machen Sie es nicht aus Pflichtgefühl, denn das merkt der Empfänger. Und machen Sie es erst recht nicht nebenbei und lustlos, denn das verärgert ihn sogar.
Der Empfänger merkt, ob Sie ihm am Herzen liegen Share on XIn diesem Sinne wünsche ich eine weiterhin frohe Adventszeit und viele gute private und geschäftliche Kontakte! Gerne können Sie hier Ihre eigenen Erlebnisse mit Ihrer Weihnachtspost erzählen.
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Liebe Sabine,
ich bin ganz Deiner Meinung! Lieber weniger Geschäftspartner anschreiben, sich aber richtig die Zeit dafür nehmen und Wertschätzung ausdrücken. Unpersonalisierte Weihnachtsgrüße per E-Mail sind wirklich ein No-Go!
Liebe Grüße und Dir noch eine schöne Weihnachtszeit
Deine Caterina
Liebe Sabine,
vielen Dank für deinen tollen und informativen Beitrag zum Thema geschäftliche Weihnachtsgrüße. Ich pflichte dir zu 100% zu, dass Weihnachtswünsche per E-Mail am Sinn vorbeigehen. Wir erleben es in der Firma selbst, dass wir zur Weihnachtszeit Unmengen an Weihnachtsmails erhalten (…viele davon unpersönlich, das macht es noch schlimmer). Diese landen entweder im Spam oder werden von unseren Mitarbeitern teilweise schon gar nicht mehr beachtet. – Hinzu kommt, dass zu diese Zeit sehr arbeitsintensive Wochen mit sich bringt und keine Zeit bleibt, Weihnachtsmails von Nachrichten, die dringend erledigt werden müssen, zu unterscheiden.
Anders sieht es aus, wenn Weihnachtspost direkt an uns gesandt wird. Man freut sich über schöne Weihnachtskarten mit persönlicher Note und diese bleiben auch wirklich im Gedächtnis. Besonders wenn der Innenteil schön gestaltet ist und man merkt, dass sich der- oder diejenige wirklich die Zeit dafür genommen hat. Unsere Firma hat sich ein Beispiel genommen und bestellt nun schon seit 2 Jahren bei der Weihnachtskarten-Druckerei: https://www.weihnachtskarten-druckerei.net
Hier hat man die Möglichkeit, den Eindruck selbst zu gestalten, das Logo sowie Unterschriften der Mitarbeiter hinzuzufügen u.v.m.
Ich hoffe, deinen Beitrag damit gut ergänzt zu haben und wünsche schon jetzt gute Weihnachtsvorbereitungen!
Oha. Sorry. Den „Leatherman Micra“ hatte ich nicht erkannt.
Dann nehme ich alles zurück und behaupte das Gegenteil! 🙂
Liebe Sabine,
das ist wahrlich ein schönes, geschenktes Messer als Weihnachtspräsent!
Aber leider ist es kein „Leatherman“, denn „Leathermen gibt es “ NICHT „von vielen Herstellern“, sondern halt nur von „Leatherman“ selbst.
Viele Grüße
Jörg
Lieber Jörg,
danke für den Hinweis. Ich weiß ja, dass der „Leatherman“ wie Tempos und Pampers zu den Produkten gehört, bei denen der Name einer Marke zum Produktnamen avanciert ist. Insofern ist jeder Leatherman ein Leatherman, wenn auch nicht immer ein „echter“.
In meinem speziellen Fall muss ich Dir aber widersprechen: Es steht auf dem Leatherman hintendrauf nämlich „LEATHERMAN Micra“ mit Trademarks, und daher handelt es sich wohl sogar um einen echten 🙂
Herzliche Grüße
Sabine
Oh. Da werde ich ja ganz rot… Aber eins ist klar: bei diesem Thema sind Sabine Faltmann und ich total einer Meinung! 🙂