– und 10 Gründe, warum Sie unbedingt eine haben sollten
Manche Fakten sind mir so klar und deutlich, dass ich Mühe habe nachzuvollziehen, warum jemand sie nicht so einleuchtend findet wie ich. Ein Fakt ist die Tatsache, dass heutzutage kein Unternehmer und kein Freiberufler es sich leisten kann, nicht im Internet vertreten zu sein. Denn alle – wirklich alle bis hin zu den „Alten“, die keineswegs mit dem World Wide Web aufgewachsen sind (und zu denen ich mich fast schon zählen darf) – alle informieren sich im Internet über Produkte und Dienstleistungen, selbst wenn sie manche Dinge dann am Ende lieber im Laden kaufen, bestellen oder buchen.
Umso unverständlicher ist mir ein solches Verhalten bei Jung-Unternehmern oder Freiberuflern, die es besser wissen sollten, da sie selbst in ihrem Konsum-Verhalten keinesfalls ohne Google auskommen. Warum also glauben sie ernsthaft, sie könnten auf eine zusätzliche Webpräsenz verzichten, die ihnen neben einer eigenen Adresse suchmaschinenrelevante Vorteile bietet und auf der sie ihre Blogbeiträge oder News ungebremst verbreiten können?
Würden sie einem Redakteur, der ihnen einen großzügigen Bericht in seinem seriösen, vielgelesenen Magazin anbietet, ein Interview verweigern? Sicher nicht. Würden sie zu einer kostenlosen ganzseitigen Anzeige im passenden redaktionellen Umfeld in der Tageszeitung ihrer Heimatstadt Nein sagen? Wohl kaum. Dennoch meinen sie, sie könnten es sich leisten, die kostenfreie zusätzliche XING-Seite für ihr Unternehmen abzulehnen, weil sie diese nicht brauchen. Ich begreife das nicht.
Die fünf fadenscheinigsten Argumente gegen eine XING-Unternehmensseite
- Das brauche ich nicht, ich hab ja schon eine Webseite.
Wenn ich diesem Argument folge, brauche ich auch nur einmal zu sagen, was ich anbiete, und wer das nicht gehört hat, hat eben Pech gehabt. Hallo, es geht doch nicht darum, mir selbst einen Gefallen zu tun, sondern darum, die potentiellen Interessenten da abzuholen, wo sie stehen. Viele gucken auf XING nach, weil sie dort gewisse Standardinformationen erwarten: Was bietet das Unternehmen, wie groß ist es, wie lange schon auf dem Markt, wo sitzt es usw. Und zwar alles kompakt auf einer Seite, ohne flirrende Call-to-Actions oder Angebote des Tages oder tolle grafische Elemente, die von genau diesen Basis-Informationen ablenken.
5 fadenscheinige Argumente gegen eine Unternehmensseite auf XING Share on XBrauche ich etwa keine Visitenkarte und keinen Flyer, weil ich ein Ladenschild an der Tür habe? Oder ist es nicht vielmehr so, dass ich für verschiedene Anlässe verschiedene Medien nutzen sollte, um mein Angebot bekannt zu machen? Warum dann also nicht jedes seriöse, gut positionierte Portal nutzen, das mir eine kostenlose Präsenz mit Links zu meiner Homepage bietet?
- Ich habe so viele Baustellen, da will ich nicht noch eine aufmachen.
Konsequent wäre das allenfalls für XING-Verweigerer, das stimmt (auch wenn es meiner obigen Argumentation widerspricht, dass man die Leute auf dem Kanal abholen muss, den sie gewählt haben, ob er einem nun gefällt oder nicht. Schließlich suchen wir Marketer die Kanäle, auf denen ein Angebot verbreitet wird, nicht nach Gusto aus sondern danach, wo die potentiellen Kunden sich herumtreiben bzw. was sie konsumieren.)
-
- Das obige Argument zählt eben nur für die Verweigerer. Wer sich jedoch als Basis-Mitglied auf XING anmeldet, eine Profilseite anlegt und den Abschnitt „Berufliche Tätigkeit“ mit dem Feld „Name des Unternehmens“ ausfüllt, erzeugt damit eine XING-Unternehmensseite – nur ist die leer.
Der Name des Unternehmens steht nämlich direkt neben dem Namen und Foto des XING-Mitglieds und verlinkt automatisch auf die auf diese Weise erzeugte Seite.
-
- Wenn jemand auf diesen Link klickt, öffnet sich die Seite und vermeldet „Keine passenden Unternehmen gefunden“.
Sie brauchen kein Marketing-Experte und keine PR-Fachfrau zu sein, um auf Anhieb zu erkennen, dass das nicht nur eine fast sträfliche Nachlässigkeit ist, sondern dass diese Nachlässigkeit geradezu geschäftsschädigend ist. Die Information, dass dieses Unternehmen nicht zu finden ist, impliziert schließlich, dass es das Unternehmen nicht gibt! Welcher Suchende gibt sich schon die Mühe, weiter zu suchen, wenn man ihm Steine in den Weg legt? Statt den einfachen und bequemen Weg zu gehen, der schließlich nur einen Mausklick entfernt ist?
Wir haben leider keine Unternehmen für Ihre Suchkriterien gefunden. Share on X-
- Mehr noch: Direkt unter der Meldung „Keine passenden Unternehmen gefunden“ sehen die Besucher eine gezeichnete Lupe und den Satz „Wir haben leider keine Unternehmen für Ihre Suchkriterien gefunden.“ Mit viel Freiraum drumherum, also kann man die Information gar nicht übersehen. Und dann schlägt XING auch noch vor: „Wir haben aber ein paar Vorschläge für Sie:“ und zeigt Logos, Namen und Adressen einiger Unternehmen, die nicht so dumm waren, ihre Seite nicht mit Inhalten zu füllen. Wenn Sie Pech haben, wird hier Ihre gesammelte Konkurrenz empfohlen …
- Ich habe auch so genügend Interessenten und Aufträge
Das mag ja stimmen, aber – und jetzt muss ich doch mal auf die Marketing-Expertise zurückgreifen – wir müssen im Marketing und in der Werbung oft antizyklisch arbeiten: Gerade wenn es uns gut geht, sollen wir für schlechte Zeiten vorsorgen. Denn wenn plötzlich die Flaute da ist, fehlen Zeit, Muße, Ruhe und Geld, sich um solche Dinge zu kümmern. Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, kann man sich schließlich nicht mehr für einen Schwimmkurs anmelden, sondern nur noch lauthals „Hilfe!“ schreien.
Wenn einem das Wasser bis zum Hals steht, kann man sich nicht mehr für einen Schwimmkurs anmelden Share on XAlso: Wenn es Ihrem Unternehmen gerade gut geht, ist genau die richtige Zeit zu schauen, was noch getan werden kann, damit diese Welle Sie noch lange oben hält. Jetzt sollen Sie die Schaufenster putzen, das Angebot verfeinern, alle Kanäle nutzen, die erfolgversprechend sind – und erst recht die, die außer der investierten Mühe nichts kosten. (Wenn Sie viel Geld für Werbung übrig haben, können Sie natürlich noch viele andere Dinge machen, aber das ist eine andere Geschichte und soll ein andermal erzählt werden.)
- Die XING-Unternehmensseite wird überbewertet.
Ha! Das ist fast das arroganteste Argument, das mir zu Ohren gekommen ist. Überbewertet meint nämlich in dem Fall: Es sind ja gar nicht viele Leute, die darauf klicken, die kann man vernachlässigen. Nun bin ich keinesfalls ein Verfechter der „Der Kunde ist immer und überall König“-Theorie. Aber ich bin schon absolut der Meinung, dass man Interessenten ernst nehmen muss. Einem interessierten Kunden die gesuchte Information wissentlich zu verweigern, ist unverzeihlich. Und wenn es nur ein einziger Interessent in der Woche ist, der über mein XING-Profil stolpert und mehr wissen will, dann hat dieser eine einen Anspruch auf die Information, die er sucht.
-
- In Marketing, Werbung und PR geht es immer darum, den Namen und die Marke bekannt zu machen, Interesse zu wecken, Image zu pflegen, potentielle Kunden aufzuspüren und dorthin zu lenken, wo sie finden, was sie suchen – und wir erlauben uns, eine hochkarätige, seriöse und wertvolle Chance einfach links liegen zu lassen? Unfassbar.
- Mein Blog landet in der Google-Suche viel weiter oben als die XING-Seiten.
Ja klar, das Blog wird aktuell gehalten und viel frequentiert, darum landet es oben. Aber doch nur, wenn die Leser es bereits kennen oder durch die richtigen Schlüsselwörter dorthin gelenkt werden. Genau darum geht es doch: die Aufmerksamkeit im vielumkämpften Suchmaschinenmarkt in die gewünschten Bahnen zu lenken.
Die Unternehmensseite kann nicht gefunden werden, wenn es sie gar nicht gibt! Share on XXING hat bei Google einen sehr hohen Ranking-Faktor und den kann man sich zunutze machen: Die XING-Seiten so optimieren, dass sie in der XING-Suche unter den gewünschten Suchbegriffen gefunden werden. Und wenn sie dort weit oben landen, werden sie mittelfristig auch bei Google unter diesen Schlüsselwörtern gefunden. So einfach ist das.
Die XING-Seiten sollen ja kein Selbstzweck sein, sondern wiederum auf die Website und das Blog verweisen und so deren Traffic erhöhen. Und wenn dann über die Google-Suche und den XING-Treffer im Endeffekt jemand auf der Website oder dem Blog landet, haben wir genau erreicht, was wir wollten: mehr Traffic wird auf die Homepage geleitet. Es ist doch nicht so, dass die eine Seite der anderen etwas wegnimmt, sondern im Gegenteil: alle gemeinsam erhöhen den Traffic und die Bekanntheit, und darum geht es ja schließlich.
Warum es dumm ist, keine XING-Unternehmensseite zu haben
Liebe Leser, die oben angeführten Beispiel-Argumente habe ich nicht erfunden, sondern wirklich wörtlich so gehört. Was mich auf die Palme bringt, ist nicht die Tatsache, dass jemand nicht weiß, wie er seine Unternehmensseite einrichten kann – das ist eine Informationslücke, die sich ganz schnell schließen lässt – sondern die Arroganz, die hinter diesen Argumenten steckt – und ja, auch die Dummheit. Dumm deshalb, weil wir an allen möglichen Stellen Arbeit und Geld investieren, um unser Unternehmen bekannt zu machen – und hier eine kostenlose Möglichkeit sehenden Auges vernachlässigen.
Warum es dumm ist, keine XING-Unternehmensseite einzurichten Share on XDie gleichen Freelancer, die bei jeder Wald-und-Wiesen-Blogparade mitmachen, um ihr Blog bekannt zu machen, behaupten, sie bräuchten die XING-Seite nicht.
-
- Sie stecken Arbeit und Geld in Kampagnen und Anzeigen und bilden sich ein, diese kostenlose Seite bringe ihnen nichts. Dabei kann sie, wenn gut gepflegt und durch News-Beiträge mit wenig zeitlichem Aufwand aktuell gehalten, bei Google in den Suchergebnissen ziemlich weit oben landen und dadurch ihrem Blog weitere Besucher zuführen – mit viel weniger Aufwand.
10 Argumente für eine Unternehmensseite auf XING
Zum Schluss möchte ich noch einmal die Argumente aufzählen, die dafür sprechen, sich die Mühe zu machen, diese Seite auf XING mit Inhalt und vor allem mit Links zu füllen. Und anschließend jede News, die eine Pressemeldung wert ist, und jeden Blogbeitrag, der gelesen werden soll, mit einer kurzen Meldung im News-Bereich der Unternehmensseite zu posten und darauf zu verlinken. Wie das geht, erfahren Sie in einem der nächsten Blogbeiträge.
10 Argumente für eine Unternehmensseite auf XING Share on X-
-
- Die XING-Unternehmensseite ist sowieso da – nur ist sie leer.
- Die Auskunft von XING zur leeren Seite wirft ein schlechtes Licht auf Ihr Unternehmen.
- Die Seite leer zu lassen, macht einen unprofessionellen Eindruck.
- Die mit Inhalt gefüllte Unternehmensseite hat eine eigene URL und ist somit suchmaschinenrelevant.
- XING hat einen hohen Rankingwert bei Google und daher werden XING-Seiten relativ weit oben angezeigt.
- Detaillierte Informationen zum Unternehmen schaffen Vertrauen beim interessierten Besucher.
- Viele Besucher erwarten, auf dieser Seite bestimmte Basis-Informationen zu finden, und suchen gezielt danach.
- Diese Basis-Informationen finden sich sonst fast nie auf einen Blick, kaum jedenfalls auf der eigenen Website.
- Jede Webseite, die auf unsere Unternehmensseite verlinkt, ist im Internet Gold wert.
- Eine Webseite, die viele Links auf Unterseiten und Landingpages enthält, ist mehr als Gold wert.
-
Liebe Leser, fallen Ihnen weitere Argumente ein? Haben Sie ähnlich unsinnige Sätze gehört? Oder sind Sie eventuell sogar ganz anderer Meinung als ich? Ich freue mich auf Ihre Kommentare!
Diese Beiträge könnten Sie auch interessieren:
Hallo Meike,
danke für den Kommentar und entschuldige bitte, dass ich jetzt erst antworte. Genau die von Dir genannten sind die Argumente, die ich oft höre und die mir nun ganz und gar nicht einleuchten: Wie sollen Leute Dich auf XING finden, wenn Du Dein Profil und Deine Unternehmensseite nicht pflegst? Und wenn Dich Kunden woanders finden: Woher weißt Du, dass dies die besten Kunden sind und nicht auf XING ganz andere, viel lukrativere auf Dein Profil gestoßen wären?
Es geht doch nicht darum, dass Du entscheidest, wo Du zu finden bist – das kannst Du natürlich machen, aber dann wirst Du auch nur dort gefunden – sondern darum, dass Du schaust, wo die potentiellen Kunden sich tumnmeln und dass Du Dich dort positionierst. Und dass Personaler und Kunden auf XING suchen, ist nachweisbar.
Und selbst wenn sie nicht auf XING suchen, sondern bei Google nach einem geeigneten Freiberufler oder Mitarbeiter suchen: Dort ist Deine XING-Seite ziemlich weit oben zu finden. Und Sie klicken drauf, weil sie wissen: Hier finde ich ein Bild, einen beruflichen Werdegang, die Ausbildung usw. Alle Basis-Informationen, die ich brauche, um zu entscheiden, ob ich diese Person kontaktieren möchte. XING ist das einzige Portal – neben LinkedIn – das diese Informationen übersichtlich anbietet.
Wenn sie alles wohlgeordnet und detailliert finden, spricht dass für Deine professionelle Selbstdarstellung. Wenn nicht …
Ich bin absolut Deiner Meinung, dass sämtliche Zusatzangebote, die XING für teures Geld verkauft, ihr Geld nicht wert sind. Aber die Basis-Seiten – Profil, Unternehmen und Portfolio – kosten nichts, höchstens den Premium-Mitgliedsbeitrag, und bringen viel. Und wenn sie aktuell gehalten werden, mit News und Mitteilungen auf der Startseite und aktuellem Profilspruch, können sie richtig viel bringen. Daher ist es m.E. fahrlässig, sie nicht zu nutzen, wenn man beruflich im Netz unterwegs ist.
Wie man sie am besten nutzt, haben wir in akribischem Try-and-Error herausgefunden. Und das stimmt beileibe nicht immer mit dem überein, was XING dazu sagt. Aber das ist eine andere Geschichte.
Wenn Dir jmd einen kostenlosen Anzeigenplatz in einem Magazin anbietet, kann das nur schaden, wenn es das falsche Umfeld ist. XING bietet nachweislich das richtige, professionelle Umfeld und ist ein wirklicher Website-Booster, wenn man es geschickt anfängt. Das nicht zu nutzen, halte ich für kurzsichtig.
Abgesehen davon lehrt mich die Erfahrung, mich azyklisch um Akquise zu kümmern: Gerade wenn ich ausgelastet bin, muss ich einen Teil meiner Zeit in die Selbstdarstellung und Werbung stecken. Denn wenn mir das Wasser bis zum Hals steht, habe ich keine Bewegungsfreiheit mehr und keinen Atem dafür. Daher investiere ich in Werbung zu Zeiten, in denen es mir gut geht 🙂
Danke nochmals und gute Zeiten!
Sabine
Hm. Ich bin zwiegespalten. War jahrelang bei Xing, habe alle Mircosites gefüllt und immer mal wieder befüllt. Dann kamen die Business-Sites dazu und es wurde unübersichtlich. Sowohl mit den Basis-, Premium- und ich sag jetzt mal „Premium-Premium-Zusatzkosten“ für Projobs sowie auch für schickere Unternehmenssites, z. B. den Header schön gestalten. Xing passt sich noch dazu leider in vielem Facebook an, nimmt man das neuerdings auftretende „Nachricht 1“, wenn ein Kontakt bestätigt wurde. DAs nervt!
Ich finde die obigen Argumente unglücklich formuliert, eher zickig oder entnervt als dumm. Xing als Selbstzweck? Wozu? Aus meiner Perspektive gewinne ich zum Beispiel wesentlich besser Kunden auf andere Arten als bei Xing. Viele meiner Kunden /potentiellen Kunden finde ich bei Xing gar nicht. Und ich arbeite nicht nur mit Privatleuten, auch mit Geschäftsführern und leite Seminare bei Akademien. Aber die meisten meiner Auftraggeber tummeln sich nicht mehr bei Xing und finden mich über andere Optionen.
Die Xingseiten nützen – denke ich – nur etwas, werden sie gepflegt. Wenn ich offline durch anständige Akquise, gute PR (Netzwerken etc. zählt da auch zu für mich) und online durch gute Keywords gut zu finden bin, bisher nur 1 % meiner Auftraggeber sich bei Xing tummelt, warum sollte ich dann nochmal mein Glück bei Xing versuchen?
Und, nein zu U-Site, Profil füllen und nur für Google die Unternehmenssite befüllen, damit man mich darüber findet.
Website habe ich übrigens seit Beginn meiner Selbstständigkeit nicht, brauchte ich noch nicht. Aber das ist ein anderes Thema. Und ja zu: ich bin ausgelastet 🙂